Nicht jede Kamera eignet sich für Luftaufnahmen – auch, wenn sie teuer ist. Das ist die Erkenntnis aus einem Versuch mit der Leica X1, die Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha dankenswerter Weise leihweise hierfür zur Verfügung gestellt hatte.

Auf den ersten Blick wäre die X1 als Drohnen-Kamera gut geeignet: Relativ leicht, gutes Objektiv, Speicherung im RAW-Format.

Die erste Hürde, die sich stellt: Die X1 hat keine Fernauslösemöglichkeit. Weder hat sie einen IR-Sensor für einen IR-Auslöser, noch gibt es einen Anschluss für einen Kabel-Fernauslöser. Um trotzdem in der Luft auslösen zu können, musste also eine mechanische Lösung her: Ein Servo, das auf den Blitzschuh der Kamera aufgesteckt wird und den Auslöser herunterdrücken kann:

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Leica X1 mit Fernauslöser: Ein Servo, das auf den Blitzschuh aufgesteckt wird

Nächstes Problemchen: Die HDMI-Buchse ist anders herum eingebaut als z. B. bei meinen Nikon-Kameras. Abgewinkelte HDMI-Stecker zeigen damit nach vorn, und dort ist aber auch die Abdeckklappe an der Kamera im Weg. Irgendein Kabel hat dann doch gepasst, und es muss halt nach vorn herausgeführt und die Kamerahalterung entsprechend angepasst werden:

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Leica X1 in der angepassten „FluGi-24-Kamerahalterung“

Angebaut am FluQ-01 sieht die Leica X1 dann so aus:

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Leica X1 am FluQ-01

So weit, so gut. Was einen erfolgreichen Einsatz jetzt aber doch nachhaltig verhindert, ist ein besonderes „Feature“ (oder soll man es doch eher „Fehler“ nennen?): Die Kamera gibt über den HDMI-Anschluß nicht das Live-Bild aus, sondern zeigt nur die aufgenommenen Fotos! Damit sind natürlich keine gezielten Luftaufnahmen möglich; man kann sich lediglich zeigen lassen, dass das zufällig Fotografierte nix geworden ist…

Das führt zu folgendem Ergebnis: Die Leica X1 ist für Drohnen-Luftaufnahmen leider nicht geeignet.